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Celina Schareck

30. August 2019

Next Generation – mit Generation Y und Z leben (lernen)

Auf welchem Stand Sie alle sind

Ich könnte Ihnen nun hier einen kurzen Bericht über die Ansprüche der Generation Y und Z an die Arbeitswelt schreiben. Aber davon gibt es bereits genügend. Auf den Punkt gebracht einen sich hier die Geister bezüglich keimender Begriffe wie Home Office, Teamwork, Antiautorität oder flache Hierarchien. Klare Strukturen bei gleichzeitiger Verantwortungsübertragung und Freiheit: „Vertrauen vorstrecken, Verhalten beobachten, Verhalten reflektieren und Arbeitsschritte anpassen“ auch bekannt unter dem Tit-for-Tat-Prinzip. Es werden eher komplexe Arbeitsplätze bevorzugt mit anspruchsvollen Tätigkeiten, mit einer hohen Teamorientierung, internationalem Touch, offener und freier Atmosphäre.

Bescheiden ist die Generation Why wohl kaum, muss sie ja auch nicht sein. Sie sind in einer Zeit aufgewachsen, in welcher ein amerikanischer Alles-ist-möglich-Lifestyle wohl auch auf den mitteleuropäischen Raum überschwappte. Da gehört ein möglichst hoher Abschluss inklusive Work-and-Travel oder Au-Pair-Jahr quasi als Wahlpflichtfach zur Ausbildung dazu.

Das befeuert Ungnade und Ärger. Ihnen sind sicherlich Sätze wie: „…die können gar nicht bei der Sache bleiben.“Oder „…alles wegen der Medien. Das hätte es bei uns nie gegeben.“sehr bekannt. Aber bevor Sie nun geballte Fäuste schwingen und sich erleichternd gestehen: „Endlich versteht mich jemand.“Dann muss ich Sie enttäuschen. Denn ich möchte Sie dazu aufrufen all die Energie, welche Sie in Ärgernisse über die jungen Generationen stecken in Energie umzuwandeln, welche Sie dazu aufbringen, ihre Vorteile und Chancen zu sehen. Zu jedem Ärgernis gibt es ein Gegenstück, welches Sie gewinnbringend in Ihren (Unternehmens-)Alltag integrieren können.

Konfliktscheu und flatterhaft?

In einer Welt, in welcher das Reisen mit Personalausweis in viele Staaten möglich ist, muss größer und kann vielfältiger gedacht werden. Die Gedanken sind frei und ebenso die Möglichkeiten. Dessen sind sich die Generationen Y und Z bewusst und haben Zeit ihres Lebens gelernt, damit umzugehen. Sehen Sie doch ihre globale Vernetzung, sei es virtuell oder reell als Chance. Wer eignet sich besser für Auslandsaufenthalte als Ihre jüngsten Mitarbeiter? Vielleicht bringen sie Ideen aus der Partnerstadt mit, welche Ihr hiesiges Unternehmen bereichert?

Versetzen Sie sich einmal in einen Ypsiloner oder Zettler. Wie wichtig wäre Ihnen eine lebenslange Bindung an ein Unternehmen, wenn Ihnen die Welt offensteht und sich in kürzester Zeit ein neuer aufregender Job findet? Wie stark würden Sie einen Konflikt mit Ihrem Unternehmen durchstehen, wenn Sie einfach gehen könnten, weil Sie ganz schnell ganz herzlich woanders aufgenommen werden? Was bindet Sie wirklich an Ihr Unternehmen außer der Gedanke: „Man muss auch mal einen Konflikt aushalten.“Wenn es die Menschen in Ihrem Unternehmen sind, entstandene Freundschaften und Erfolge, welche auf Ihre Kappe gehen, dann herzlichen Glückwunsch. Doch ist das leider eine Seltenheit unter den Babyboomern. Ich möchte Sie nicht zur Kündigung drängen, aber vielleicht verstehen Sie die jüngsten Mitarbeiter nun besser? Seien Sie doch in Zukunft offen und nehmen Sie sich Zeit für die Küken. Besprechen Sie ausführlich mögliche Ausgänge von Konflikten, entwickeln Sie Strategien. Teilen Sie Ihre Konfliktfestigkeit. Die Generation Y und Z profitiert gern von Ihren Erfahrungen. Doch passen Sie auf, dass aus Erfahrungen keine besserwisserische Nostalgie wird.

Cool und individuell?

Was Ihre jungen Mitarbeiter oder zukünftigen Mitarbeiter wirklich wollen? Für eine „coole“ Marke arbeiten. Ein prominentes Beispiel: Was klingt Ihrer Meinung nach attraktiver? Personalbeauftragter eines Online-Kaufhauses oder Talent-Manager bei Zalando? Sie verstehen? Schaffen Sie einen Charakter Ihres Unternehmens. Vernetzen Sie die Personalabteilung mit der Marketingabteilung und kreieren Sie eine Corporate Identity. Es lohnt sich! Das kommt dem Individualitätsbedürfnis der Generation Y und Z gerade richtig. Sie sind dann nicht einer von vielen Personalern verschiedener Unternehmen, sondernderHuman Resource Manager desUnternehmens.

Man lernt nie aus!

Seien Sie nicht verbittert. Wenn Ihnen eine Neigung der jüngeren Generationen absurd vorkommt, lachen Sie darüber. Die Generationen vor Ihnen (die Nachkriegsgeneration beispielsweise) hatte es auch nicht leicht mit Ihnen. Auch Sie waren mal rebellisch, neuartig, anders. Sie haben die Welt überrollt und Ihre Großeltern haben es zähneknirschend hingenommen. Jetzt ist es genauso, nur knirschen Sie. Aber mal ehrlich, vielleicht wird das Rad nur immer wieder neu erfunden, heißt dann aber anders. Was ist beispielsweise aus „Carpe Diem“ geworden? Heißt jetzt „Yolo“, you only live once. Der Sinn ist geblieben, der Gedanke ist der gleiche und trotzdem verstehen Sie die jüngeren Generationen nicht mehr. Seien Sie also bereit eine „neue“ Sprache zu lernen. Das muss nicht anstrengend sein. Die Generation Y und Z teilt es gern mit Ihnen, ohne herablassend zu sein. Wenn Sie nicht wissen, was der Unterschied zwischen Facebook, Twitter, Instagram und Snapchat ist, fragen Sie nach. Die Ypsiloner und Zettler wissen auch nicht wie man mit einem Bleistift eine Kassette oder mit einem Nylonstrumpf einen Trabant rettet oder eben, wie man einen Konflikt auch mal angemessen austrägt. Lernen Sie von- und miteinander.

Die jungen Generationen erregen Aufsehen und die Forschung produziert immer wieder neue Berichte. Doch die Thematik ist nicht neu. Generationendiversität hat es schon immer gegeben. Machen Sie sich doch die neuen Erkenntnisse zu Nutzen und profitieren Sie gemeinsam von den verschiedenen Prägungen. Was ist besser als ein Unternehmen, welches für jede Misére das richtige Pferd im Stall hat?

Celina Schareck

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